Von der Großstadt in die Entschleunigungsoase

Alles begann mit einem Zufall Anfang März 2021, als wir auf die Anzeige „Home-Office Auszeit in der Blockhütte“ gestoßen sind. Wir, zwei Mädls aus einer Münchner Marketingagentur, arbeiten seit mehr als einem Jahr gezwungenermaßen von zuhause und können unsere vier Wände nur noch bedingt sehen. Den Beitrag haben wir nicht zweimal gelesen und uns sofort bei Reto, dem Hüttenbesitzer gemeldet. Nach einigen Telefonaten wurde uns schnell klar, dass es sich nicht nur um eine Alternative zum Home Office handelt, sondern weit mehr dahintersteckt. Die Idee von der Flucht aus dem Home-Office in eine Entschleunigungsoase in der Natur hat uns sofort begeistert und wir packten unsere Sachen.

Direkt bei der Ankunft wurden unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Beim Erkunden der unterschiedlichen Häuschen haben wir direkt unser Home-Office entdeckt. Eine separate Hütte mit Ofen und Bergblick. Uns war sofort klar, dass die eine Woche Arbeit sich wie Erholung anfühlen wird. Beim Einheizen unserer Schlaffässer, mit dem selbst gehackten Holz, wurde uns schnell bewusst, dass die Entschleunigungsoase zum selber machen anregt und wir waren bereit für eine Woche „back to simple life“.

Am ersten Tag kamen Reto und sein Sohn Jack zu Besuch und erklärten uns wer hier eigtl. der CEO ist: Jack persönlich. Bei einem lustigen Gespräch und ein paar mehr Hintergrundinformationen zu den Hütten gab uns Reto einen Einblick zu seiner Mission: Den Zusammenhang zwischen den eigenen Handlungen und dem daraus entstehenden Wohlbefinden direkt zu spüren.

Unser Arbeitsalltag hat sich hier in Unterbäch von der ersten Sekunde an geändert. Aufwachen bei Sonnenaufgang im Holzfass, Sport in der Natur, Holz hacken für den Café am Morgen und erstmal das Büro einheizen. Die Wege vom Büro zum Mittagessen oder ins Bad haben uns jedes Mal die Natur spüren lassen. Die klar räumliche Trennung von Arbeit und Wohnraum und die körperliche Betätigung in der Mittagspause haben die Woche zu der besten Arbeitswoche der letzten Jahre gemacht.

Laptop schließen hieß für uns nicht heim Feierabend und Couch, sondern weiter gings mit Hotpot einheizen, Holzbestand auffüllen, Lagerfeuer machen und einheizen für das Abendessen. Wir bemerkten nicht mal, dass wir ohne Strom lebten, denn die Solarleuchten waren unser treuer Begleiter.
Eine Woche hat uns definitiv nicht gereicht und wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Mal und dann vor allem länger. Trotzdem ist unser Akku nach dieser Woche mehr als aufgeladen und wir fahren mit zwei lachenden Augen, ein paar Spreißeln in den Händen und dem Bewusstsein für unsere Umwelt zurück in die Heimat.